Geldanlage für Kinder

Für die Kleinen nur das Beste – das gilt auch in Sachen Finanzen. Immer mehr Eltern legen schon früh – oft gleich nach der Geburt – Geld für ihren Nachwuchs an. In Zeiten niedriger Zinsen ist es allerdings schwierig, eine Geldanlageform zu finden, die sich zum Sparen für Kinder rentiert. Wer gewissenhaft vergleicht und aus den vielen Angeboten ein passendes Finanzprodukt oder einen Sparplan für sein Kind auswählt, kann allerdings kaum etwas falsch machen. In der Regel lohnt sich das Sparen für Kinder – und oft auch für die Eltern, denen steuerliche Vorteile winken.

Serkan Demirel

Autor im Resort für Ratgeber und Wissen


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Zuletzt aktualisiert: April 24, 2023

Author Serkan Demirel

Serkan Demirel

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Serkan ist Autor im Bereich für Ratgeber und Wissen und möchte Ihnen helfen mit unseren Ratgebern Ihre offenen Fragestellungen zu beantworten. Serkan ist studierter Volkswirt und hat eine Passion für alle Themen rund um Geldanlage.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Ein kurzer Überblick:

    • Soll eine Geldanlage für Kinder getätigt werden, stellen vor allem Aktienfonds, die mit geringen Kosten verbunden sind, eine gute Option dar

    • Durch das gewonnene Geld aus dem Sparplan kann der Nachwuchs dessen eigene Steuerfreibeträge nutzen

    • Hierbei kann bezüglich der Form der Geldanlage zwischen einem eigenen Depot oder einem Depot direkt für die Kinder gewählt werden

    Gründe, um für die Kinder zu sparen

    Das Ansparen von Geld für die Kinder ist eine vernünftige Sache, denn die Kindererziehung bedeutet immer auch eine finanzielle Mehrbelastung für die Familie. Ist der Nachwuchs erst einmal volljährig, werden meist auch die Wünsche des Kindes größer. Zuerst ist es der Führerschein, dann steht der Kauf des ersten eigenen Autos an – so kommen schnell zwischen 7.500 und 10.000 Euro zusammen. Dazu kommen Kosten für die weiterführende Bildung. Bei einem Studium können sich diese auf monatlich 1.000 Euro und mehr belaufen und selbst bei einer betrieblichen Ausbildung, bei der das Kind bereits ein Gehalt bezieht, ist oft noch eine finanzielle Unterstützung erforderlich.

    Da ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn für diese teuren Angelegenheiten zum richtigen Zeitpunkt Geld bereitsteht. Je früher man mit dem Sparen beginnt, umso höher ist am Ende der Betrag, der für das erwachsen gewordene Kind zur Verfügung steht. Weiterhin ist es natürlich wichtig, dass den Kindern von Anfang an eine gewisse Menge an Geld zur Verfügung bereit steht, damit sie ihre eigenen finanziellen Entscheidungen treffen können und sie nicht komplett von den Eltern abhängig sind.

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    Alter und Geschäftsfähigkeit

    Kinder und Jugendliche werden vom Gesetzgeber besonders geschützt, daher ist bis zum Erreichen des 18. Lebensjahrs die Geschäftsfähigkeit beschränkt. Bis zum Alter von sieben Jahren sind Willenserklärungen sogar nichtig. Die Eltern vertreten ihr Kind und können in dessen Namen Rechtsgeschäfte vornehmen (§ 1629 BGB). Diese gesetzlichen Vorschriften gelten auch für die Eröffnung von Konten und die Verfügung darüber.

    0 bis 6 Jahre
    • Die Rechtsfähigkeit besteht ab der Geburt (§ 1 BGB)
    • Ein Sparkonto für das Kind kann von den Erziehungsberechtigten auf dessen Namen angelegt werden
    • Geschäftsunfähigkeit (§ 104 BGB): Das Kind kann keine rechtswirksamen Verfügungen vornehmen
    7 bis 17 Jahre
    • Beschränkte Geschäftsfähigkeit (§ 106 BGB)
    • Verfügungen können wirksam nur mit Zustimmung der gesetzlichen Vertreter erfolgen (§§ 107, 108 BGB)
    Ab 18 Jahren
    • Volle Geschäftsfähigkeit
    • Wer als Kontoinhaber geführt wird, darf voll über das Konto verfügen.

    Das Baby-Sparbuch

    In vielen Familien ist es schon zur Tradition geworden, gleich nach der Geburt für das Neugeborene ein Sparbuch anzulegen. Auf dieses „Baby-Sparbuch” kann dann Geld, das für das Kind bestimmt ist, eingezahlt werden. Zum Beispiel Geld, das auf der Taufe geschenkt wurde, kann hier zum Sparen angelegt werden. Wenn das Kind volljährig ist, soll sich ein ansehnlicher Betrag angesammelt haben. Seit einigen Jahren hat dieses Kindersparbuch jedoch an Beliebtheit eingebüßt. Schuld sind niedrige Zinsen, die teilweise nicht einmal die Inflation ausgleichen.

    Aus diesem Grund bieten Banken und Sparkassen oft Sonderkonditionen beim Sparbuch für Kinder und Jugendliche an. Um junge Kunden möglichst früh zu binden, locken die Finanzinstitute mit kleinen Begrüßungsgeschenken und vergleichsweise hohen Zinsen. Bei diesen Angeboten empfiehlt es sich, genauer hinzusehen. So gelten attraktive Guthabenzinsen von beispielsweise zwei oder drei Prozent nur bis zu einem bestimmten Betrag. Danach gelten die üblichen Zinsen für Spareinlagen.

    Es geht hierbei nicht darum jeden Monat ein Vermögen zur Seite zu legen, um für das Kind eine gewisse Summe zu sparen. Ein Vermögensaufbau wird auf lange Sicht ermöglicht. Einen Fondssparplan kann beispielweise bereits ab 25 Euro im Monat bespart werden.

    Die Ausbildungsversicherung

    Eltern erhoffen sich für ihre Kinder immer eine schöne Zukunft. Dazu gehört auch eine gute Bildung. Doch eine gute Ausbildung kostet auch viel Geld – insgesamt muss man mit Kosten zwischen 35.000 und 60.000 Euro rechnen. Aus diesem Grund überlegen überwiegend Großeltern, eine Ausbildungsversicherung für den Nachwuchs abzuschließen, um die Zukunft abzusichern.

    Eine Ausbildungsversicherung funktioniert nach dem folgenden Prinzip: Für den weiteren Bildungsweg der Kinder wird eine Versicherungspolice abgeschlossen, wobei regelmäßige Zahlungen bei einer längeren Laufzeit, meist 18 bis 25 Jahre, vorgenommen werden. Am Ende der Laufzeit erhält das Kind den vereinbarten Betrag ausbezahlt. Sollte der einzahlende Vertragspartner während der Laufzeit sterben, so sind keine weiteren Einzahlungen mehr notwendig und der Vertrag läuft bis zur vereinbarten Laufzeit weiter. Am Ende wird die vereinbarte Summe ausbezahlt.

    Genau genommen handelt es sich bei diesem Modell, um eine Sonderform der Kapitallebensversicherung. Verbraucherschützer sehen diese Form der Vorsorge für die Kinder als kritisch an, da aufgrund des hohen Risikos für die Versicherungsunternehmen, die Ausbildungsversicherungen unverhältnismäßig teuer werden und somit die Rendite zum Teil erheblich sinkt, selbst wenn die Eltern die Ausbildungsversicherung abschließen. Weitere Kritik wird an der Flexibilität geübt, da der Rückkaufwert bei vorzeitiger Vertragskündigung stark sinkt.

    Lange Laufzeiten – hohe Rendite

    Eine weitere attraktive Möglichkeit der Geldanlage für Kinder stellen Festgeldkonten dar. Beim Festgeld können Eltern Geld über eine längere Laufzeit über anlegen und profitieren von stabilen Zinsen ohne Schwankungen. Der Sparbetrag ist dann allerdings nicht jederzeit verfügbar, erst am Ende der Laufzeit kann das Geld dem Konto entnommen werden.

    Zu den Sparanlagen mit langer Laufzeit gehören auch Bausparverträge. Vor allem bei Menschen, denen es in erster Linie auf die Sicherheit ankommt, ist diese Form der Geldanlage nach wie vor beliebt. Auch für Kinder können diese Bausparverträge angelegt werden. Ebenso ist das Überschreiben eines bereits laufenden Bausparvertrags auf Kinder oder Enkel möglich. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Stimmen von Verbraucherschützern, die vor dieser Form der Geldanlage für Kinder warnen. Hohe Gebühren und Zinsen auf einem Rekordtief bewirken niedrige Renditen. Attraktive Angebote mit hohen Prämien dahingegen sind selten. Der Anspruch auf staatliche Förderung besteht erst, wenn der Begünstigte des Vertrags das 16. Lebensjahr vollendet hat.

    Eine Alternative zum Sparbuch und zu Festgeldkonten sind Banksparpläne (Sparverträge). Trotz niedriger Zinsen auch bei dieser Anlageform sind die Renditeerwartungen teilweise sehr attraktiv: Zwischen zwei und vier Prozent können hierbei herausspringen. Der Grund dafür sind die Bonuszahlungen, die dann gewährt werden, wenn über einen langen Zeitraum die Sparraten regelmäßig gezahlt wurden. Ein variabler Basiszinssatz sorgt zudem dafür, eventuellen Inflationsrisiken entgegenzuwirken. Diese Angebote können auch für den Nachwuchs genutzt werden. Man muss aber wissen, dass hier das Geld für lange Zeit angelegt wird, ohne dass es verfügbar ist.

    Wer Liquidität benötigt, muss den Banksparplan kündigen, was dann wiederum mit Verlusten verbunden ist.

    Tagesgeldkonto für Kinder

    Viele Finanzinstitute bieten speziell für Kinder Tagesgeldkonten an. Der Vorteil von Tagesgeldkonten ist die große Flexibilität. Ein- und Auszahlungen können prinzipiell jederzeit erfolgen. Die Zinsen hierfür liegen derzeit allerdings sehr gering, so dass Renditen über der Inflationsrate kaum zu erreichen sind. Verbraucherschützer empfehlen Tagesgeldkonten für Kinder nur dann, wenn es vornehmlich auf die schnelle Verfügbarkeit von Geld ankommt. Tagesgeldkonten eignen sich insofern als eine gute Ergänzung zum Girokonto.

    Möchten Eltern eines minderjährigen Kindes ein Tagesgeldkonto für den Nachwuchs eröffnen, müssen diese eine Zustimmungserklärung vorlegen. Die Vorgehensweise der Banken ist hierbei immer unterschiedlich.

    Übersicht über gängige Anlageformen für Kinder

    Anlageprodukt Babys Kinder Jugendliche
    Sparbuch Geeignet Geeignet Nicht geeignet
    Ausbildungsversicherung Nicht geeignet Nicht geeignet Nicht geeignet
    Festgeldkonto Geeignet Geeignet Geeignet
    Bausparvertrag Geeignet Nicht geeignet Nicht geeignet
    Banksparplan Geeignet Geeignet Nicht geeignet
    Tagesgeldkonto Geeignet Geeignet Geeignet

    Das Juniordepot

    Als Junior Depot, auch Kinderdepot oder Minderjährigendepot, werden Anlageformen bezeichnet, durch die Fondsanteile verwahrt werden können. Diese sind jederzeit einsehbar und können durch Einmalzahlungen oder auch regelmäßige Einzahlungen aufgebaut werden.

    Das Depot dient hierbei nicht nur als langfristige Geldanlage, sondern bietet auch einen guten Einstieg in das Thema Finanzen. Die Aufstellung eines Sparplans für das Kind kann den Umgang mit Geld lehren und eine solide Basis für spätere Anlageformen bilden.

    Zudem bestehen langfristige Chancen auf Rendite, sollte sich der Wert des Geldes positiv entwickeln. Kurzfristige Wertschwankungen spielen keine große Rolle, wenn das Depot mindestens bis zum 18. Geburtstag des Kindes besteht.

    Wird das Depot im Namen des Kindes eröffnet, können außerdem steuerliche Vorteile für die Eltern entstehen. Hierbei fallen keine Abgeltungssteuern auf die Zinsen oder Dividenden an, da das Kind über kein eigenes Einkommen verfügt. Dafür benötigen Eltern eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung, welche das Finanzamt ausstellt. Nach Ablauf von drei Jahren muss jedoch eine neue Bescheinigung beantragt und bei der Bank vorgelegt werden.

    Das Kinderkonto

    Ein Kinderkonto ist ein vollwertiges Girokonto, das mit hohen Zinsen lockt – teilweise auch mit Bonuszahlungen. Diese Konten bieten sich nicht nur zur Geldanlage an, sondern sollen vor allem auch dazu dienen, den jungen Menschen möglichst früh beizubringen, wie man mit einem Konto und der dazugehörigen Karte umgeht. Auch Kleingeld kann gespart und eingezahlt werden, um dem Kind das sparen zu lehren. Über das richtige Einstiegsalter streiten die Experten. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren sind in der Regel reif genug, um mit einem Kinderkonto umzugehen. Das Taschengeld, das sonst bar ausgezahlt wird, kann dann bequem vom Konto der Eltern per Dauerauftrag auf das Kinderkonto überwiesen werden. Diese Vorgehensweise gewährt vor allem eine gute Übersicht. Für welche Altersgruppen sind Girokonten für Kinder geeignet?

    0 bis 6 Jahre

    • Nicht geeignet
    • Kinder dieser Altersgruppe können aufgrund gesetzlicher Vorschriften keine wirksamen Verfügungen vornehmen

    7 bis 17 Jahre

    • Mit Kundenkarten sind Abhebungen in Bankfilialen möglich
    • Für den Einstieg in den bargeldlosen Zahlungsverkehr werden Geldkarten und Prepaid-Visakarten angeboten
    • Ein Dispositionskredit ist ausgeschlossen
    • Insbesondere in den vier Jahren vor der Volljährigkeit empfehlenswert

    Wie eröffnet man ein Kinderkonto?

    Die Eröffnung eines Kontos für ein Kind funktioniert genauso wie bei anderen Konten auch. Hier muss allerdings der Nachweis vorgelegt werden, dass man für das Kind vertretungsberechtigt ist. Für die Kontoeröffnung müssen beide Eltern sowie das Kind den Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Hat das Kind noch keinen Ausweis, kann die Geburtsurkunde oder ein Auszug aus dem Familienstammbuch als Legitimation verwendet werden. Zudem ist die Steuer-Identifikationsnummer des Kindes für die Eröffnung des Kontos notwendig. Paare mit unterschiedlichen Familiennamen sollten eine Kopie der Heiratsurkunde bereithalten. Den Antrag für die Eröffnung des Kinderkontos müssen beide Eltern unterschreiben. Ein Ausnahmefall ist es, sofern ein Elternteil das alleinige Sorgerecht innehat. Bei geschiedenen oder unverheirateten Eltern muss ein Nachweis des Sorgerechts vorgelegt werden.

    Renditefresser Inflation

    Bei jeder Geldanlage, ob für Kinder oder Erwachsene, sollten die Zinsen stets mit der aktuellen Inflationsrate verglichen werden. Denn durch die Zinsen erhöht sich zunächst einmal nur der verfügbare Geldbetrag. Über die tatsächliche Kaufkraft sagt das aber nichts aus. Über die Jahre verliert Geld nämlich durch Preiserhöhungen für Waren nach und nach an Kaufkraft. Lässt sich dieser Kaufkraftverlust mit der Geldanlage lediglich ausgleichen, haben Sie am Ende – trotz des Sparens –nichts gewonnen. Eine wirklich rentable Geldanlage sollte daher Zinsen bieten, die über der Inflationsrate liegen. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Januar 2015 laut dem Statistischen Bundesamt auf Jahressicht bei -0,3 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt).

    Monatliche Inflationsrate in Deutschland

    Steuern sparen

    Was viele Eltern nicht wissen: Die Anlage von Kinderkonten oder Kindersparbüchern kann sich auch steuerlich lohnen, denn Minderjährigen stehen hohe Sparerfreibeträge zu. Gerade für Eltern, die über ein gewisses Geldvermögen verfügen, sind Konten attraktiv, die auf die Namen ihrer Kinder angelegt werden. Auch hierfür können dann Freistellungsaufträge an die Banken erteilt werden, um sich den Sparer-Pauschbetrag von derzeit 801 Euro zu sichern.

    Wer mit höheren Kapitalerträgen rechnet, beantragt beim zuständigen Finanzamt eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung). Sie bewirkt, dass in keinem Fall Abgeltungssteuer abgezogen wird. Voraussetzung dafür ist die Erwartung, dass der Kontoinhaber im Kalenderjahr kein Einkommen über dem Grundfreibetrag (circa 8000 Euro) erzielen wird. Formulare für eine NV-Bescheinigung sind auch über das Internet bei den zuständigen Finanzämtern erhältlich.

    Für das Kind am Aktienmarkt investieren

    Tages- und Festgeld sind vielleicht sicherer als Aktien, jedoch bieten ETF-Sparpläne eine praktische Alternative Geld für den Nachwuchs anzulegen. Die Risiken, die diese Art der Anlage mit sich bringen, lassen sich durch eine breite Streuung der Anlage senken. Außerdem sollte beim Sparen für Kinder am Aktienmarkt Folgendes beachtet werden:

    1. Durch die Investition in börsengehandelte Indexfonds statt in einzelne Aktien wird das Geld und auch das Risiko gestreut. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn sich eine Einzelaktie nicht so gut entwickelt, wie erwartet. Derartige ETFs können beispielsweise den Weltaktienindex MSCI World darstellen, welcher der globale deutsche Dax ist. Hierbei wird eine Großzahl von Unternehmen abgebildet, so dass Wertschwankungen gewisser Firmen ausgeglichen werden und der ETF-Sparplan bestehen bleiben kann.

    2. Soll Geld in einen ETF-Sparplan investiert werden, sollte dafür eine Zeitspanne von ungefähr 10 Jahren einberechnet werden. So können Verluste wieder ausgeglichen werden und das Depot hat die Möglichkeit sich optimal zu entwickeln.

    3. Bezüglich des Auszahlungszeitpunktes sollte Flexibilität bestehen. Wenn die Kurse gerade niedrig sind, sollten keine Anteile verkauft werden müssen. Schon einige Jahre vor Ablauf sollte ein Blick ins Depot geworfen werden, um einzuschätzen wie sich dies entwickeln wird. Soll das Geld für die Ausbildungsfinanzierung verwendet werden, können Anteile des Fonds rechtzeitig verkauft werden. Wird geplant den ETF-Sparplan für den Kauf eines Hauses oder die Altersvorsorge zu verwenden, sollte der Nachwuchs auch im Erwachsenenalter weiterhin Geld in das Depot investieren, um somit den Vermögensaufbau zu unterstützen.

    Investitionen am Aktienmarkt

    In der Regel wird geraten am Aktienmarkt nur das Geld für einen Sparplan anzulegen, das langfristig nicht benötigt wird. Müssten erst Finanzprodukte, wie Wertpapiere oder Depots, verkauft werden um notwendige Investitionen zu tätigen, wird zu viel Geld in Aktien angelegt.

    Wird das Depot nicht im Namen des Kindes angelegt, gelten strenge Bedingungen. Auch wenn das monatliche Budget einmal knapp wird, kann nicht auf die investierte Summe zugegriffen werden. Demnach empfiehlt sich beim Sparen für Kinder nur so viel Euro pro Monat zurückzulegen, auf die auch im Alltag verzichtet werden kann.

    Geldgeschenke von den Großeltern oder anderen Verwandten können einfach im Namen des Kindes angelegt werden. Einen Teil der Summe, welche sich bis zum 18. Geburtstag durch Ereignisse wie Taufe oder Geburtstage angesammelt hat, kann auf einem Extrakonto gelagert werden, auf das erst ab einem gewissen Zeitpunkt zugegriffen werden kann. So können Schwankungen an der Börse oder einer Inflation entgegengewirkt werden.

    Hierfür können Festgeld- oder Tagesgeldkonten genutzt werden, die auch im Namen des Kindes eingerichtet werden können. Bei der Geldanlage in Festgeld wird ein Zeitraum von ungefähr drei Jahren empfohlen. Sollten die Zinsen steigen, kann ein anderes Angebot gewählt werden.

    Relevante Einkommensgrenzen für die Geldanlage für Kinder

    Einen Sparplan für das eigene Kind anzulegen, kann Einfluss auf die Krankenversicherung sowie die staatliche Förderung der Ausbildung (Bafög) haben. Was das Kindergeld angeht, hat das Einkommen der Kinder keine Auswirkung.

    Einkommensgrenzen in der gesetzlichen Krankenkasse

    Befinden sich die Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung sind deren Kinder meist beitragsfrei mitversichert. Sollte sich das potentielle Einkommen des Kindes auf einen geringen Betrag belaufen, kann es weiterhin in der Familienversicherung bleiben. Ab einem gewissen Einkommen, dessen Grenze im Jahr 2023 bei 485 Euro monatlich und 5.820 Euro pro Jahr liegt, muss sich das Kind selbst versichern. Im vergangenen Jahr war es Kindern so möglich Erträge von bis zu 6.820 Euro zu verdienen und noch immer Mitglied der Familienversicherung zu sein.

    In der privaten Versicherung hingegen können Kinder nicht kostenfrei mitversichert werden. Aufgrund dessen spielen hier die Kapitalerträge keine Rolle. In der privaten Pflegeversicherung sind Kinder allerdings beitragsfrei mit den Eltern, bis zur Einkommensgrenze der Versicherung der Familie, versichert.

    Erspartes wird Teil des Bafögs

    Wenn das Kind nicht durch das Einkommen der Eltern in dessen Ausbildung oder Studium finanziert werden kann, hat es möglicherweise Anspruch auf Bafög. Bevor die staatliche Förderung bezogen werden kann, muss unter gewissen Umständen jedoch ein Teil des ersparten Depots des Kindes für die Finanzierung aufgebraucht werden. Der zugehörige Freibetrag liegt hier im Jahr 2023 bei 15.000 Euro jährlich.

    Kindergeld ist unabhängig vom Einkommen des Kindes

    Das Geld, welches das Kind verdient, hat keine Auswirkungen auf die Zahlung von Kindergeld. Hier existiert auch für volljährige Kinder keine Grenze. Seitdem diese im Jahr 2012 vom Gesetzgeber abgeschafft wurde, ist es nur relevant, ob sich das Kind in einer Ausbildung, auf Arbeitsplatzsuche oder in einem Freiwilligendienst befindet.

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