13 Spartipps für Hauskauf und Hausbau

Wer ein Haus baut oder kauft, muss immer mit hohen Kosten rechnen. Und gerade deshalb bieten Hausbau und –kauf viel Sparpotential. Schon eine geringfügige Änderung des Kaufpreises kann sich auf Folgekosten wie Notargebühren oder die Grunderwerbssteuer deutlich auswirken. Gleiches gilt für einen minimal geringeren Zinssatz bei der Baufinanzierung, der sich langfristig auszahlt. Auch beim Hausbau können Anpassungen an der Grundfläche oder der Ausstattung viele tausend Euro Einsparung bringen. Wir haben hier 13 praktische Tipps zusammengestellt, mit welchen Sie beim Hausbau und Hauskauf sparen können.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Spartipps für den Hauskauf

    Beim Hauskauf haben Verbraucher viele Möglichkeiten, um Geld zu sparen. Das Sparen beginnt schon bei der Auswahl der Immobilie. Bereits bei der Besichtigung und im Kontakt mit den Verkäufern können zukünftige Immobilienbesitzer die Kosten senken.

    Hohe Summen können Sie zudem durch den Verzicht auf einen Makler tilgen.Da es beim Hauskauf in der Regel um Preise von über 150.000 Euro geht, sollten Sie auch wirklich alle Möglichkeiten zum Sparen zu nutzen. Insgesamt können Ihre Einsparungen problemlos im fünfstelligen Euro-Bereich liegen.

    Sparen bei der Lage der Immobilie

    Wenn Sie bei der Lage Ihrer zukünftigen Immobilie Abstriche machen können, können Sie kräftig sparen. Denn der Grundstückspreis richtet sich in erster Linie nach der Lage, unabhängig davon, wie groß oder komfortabel das darauf errichtete Haus ist.

    Einflussfaktoren für den Kaufpreis sind u.a. die Infrastruktur, die Anbindung an das Verkehrsnetz, die Nachbarschaft, geplante Bauprojekte in der Nähe oder auch der Freizeitwert. Verzichten Sie lieber auf den Kauf, wenn die Lage Wohn- und Lebensqualität negativ beeinflusst.

    Diese negativen Faktoren können zum Beispiel ein Flughafen oder eine stark befahrene Straße in unmittelbarer Nähe sein. 

    Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass eine gute Lage der Immobilie vor allem dann von Vorteil ist, wenn Sie diese weiterverkaufen möchten.

    Maklerkosten sparen und von Notveräußerungen profitieren

    Am einfachsten können Sie Maklerkosten sparen, wenn Sie nur Immobilienangebote ohne Maklervermittlung suchen. Diese Angebote sind in der Regel in Kleinanzeigen sowie auf Internetportalen zu finden. Vor allem in den Immobilienteilen der Zeitungen finden sich immer gute Angebote. Allerdings sind dort nicht pauschal alle Inserate ohne Maklerbeteiligung.

    Nutzen Sie eventuell auch Notveräußerungen. In diesen Fällen müssen Häuser schnell verkauft werden, um die Besitzer mit Kapital auszustatten. Üblicherweise liegen die Kaufpreise deutlich unter dem aktuellen Marktwert.

    Je nach Dringlichkeit und Nachfrage kann der Verhandlungsspielraum noch größer ausfallen. Wenn Sie sich letztlich für ein Haus aus einer Notveräußerung entscheiden, werden Sie von einem attraktiven Verkaufspreis profitieren.

    Bei Notauktionen einen Gutachter hinzuziehen

    Ziehen Sie einen Gutachter hinzu, wenn Sie ein Haus im Rahmen einer Notauktion kaufen wollen. Dann wissen Sie, bis zu welchem Wert Sie mitbieten können, ohne zu viel zu zahlen.

    Gekonnt verhandeln und Geld sparen

    Sie können beim Hauskauf grundsätzlich immer verhandeln. Wie tief der Preis angesetzt wird, hängt u.a. von der allgemeinen Nachfrage ab. Signalisieren Sie bei der Besichtigung zwar Interesse, aber zeigen Sie nicht, dass Sie die Immobilie unbedingt kaufen wollen.

    Bei zu starkem Kaufinteresse sinkt die Absicht des Verkäufers, einen Preisnachlass zu geben. Zeigen Sie jedoch unbedingt, dass Sie in der Lage sind, das angebotene Objekt zu erwerben. Das macht Sie für den Verkäufer interessanter. Auf diese Weise können Sie sich einen Vorteil beim Kaufpreis sichern.

    Spartipps für den Hausbau

    Jeder Hausbau bietet eine Vielzahl an Einsparmöglichkeiten. Ein besonders hoher Posten sind die Arbeitskosten, die für die jeweiligen Arbeiten am Haus bezahlt werden müssen. Wenn Sie viel in Eigenleistung bauen können, können Sie viele tausend Euro an Hausbaukosten einsparen.

    Wenn Sie auf Extras wie Erker oder Fußbodenheizungen verzichten können, senken Sie die Baukosten zusätzlich.

    Um negative finanzielle Überraschungen auszuschließen, sollten Sie die Baukosten im Vorfeld genau kalkulieren. Nutzen Sie hierfür zum Beispiel Baukostenrechner im Internet.

    Es gibt zwei wichtige Posten bei der Hausplanung, an welchen Sie nicht sparen dürfen: beim Architekten sowie beim Bauplaner. Beide sorgen für die langfristige Stabilität und Haltbarkeit Ihres Hauses. Auch bei der Wärmedämmung und der Wahl der Verglasung sollten Sie nicht sparen. Beide Komponenten führen nämlich langfristig zu geringeren Nebenkosten. 

    Wahl der richtigen Grundstücksgröße

    Wenn Sie bei der Grundfläche Ihres Hauses auf ein paar Quadratmeter verzichten, können Sie langfristig Geld einsparen. Denn dadurch reduzieren sich die Betriebskosten, zum Beispiel bei der Heizung oder auch die Abgaben für das Niederschlagswasser an die Kommunen. Außerdem benötigt ein Garten viel Pflege und Zeit, was wiederum auf lange Sicht kosten einsparen kann, wenn es nur eine kleine Grünfläche gibt.

    Verzicht auf Keller und Anbauten

    Bei der Ausgestaltung des Hauses können Sie hohe Kosten einsparen, zum Beispiel, wenn Sie auf Erker oder Nischen verzichten. Auf diese Weise verkürzt sich u.a. die Bauzeit und es wird weniger Baumaterial benötigt.

    Wer auf den Keller verzichten kann, senkt die Baukosten zusätzlich. Allerdings muss dann für die Heizung oder Wärmepumpe ein ebenerdiger Technikraum eingerichtet werden, der sich wiederum auf die Grundfläche auswirkt. Hier können Sie eine Kalkulation mit beiden Optionen erstellen und prüfen, welche sich als günstiger herausstellt.

    Entscheidung für ein einfaches Design

    Können Sie auf ein aufwändiges Design bei der Hausplanung verzichten? Dann können Sie ebenfalls Geld sparen, denn jedes Extra bei der Gestaltung verursacht zusätzliche Kosten. Zudem ist ein Haus ein langfristiges Projekt.

    Je zeitloser die Planung, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihnen das Haus auch noch nach zwei Jahrzehnten gefällt. Bei einem möglichen Verkauf ist ein zeitloses Design übrigens auch ein Vorteil.

    Entscheidung für einen einfachen Baukörper

    Je einfach einer Baukörper gehalten ist, desto günstiger wird der Baupreis. So kostet es zum Beispiel weniger, eine rechteckige Fläche zu bebauen als eine stark verwinkelte. Zudem lassen sich durch einfache Bauformen Wärmeverluste reduzieren und die Fertigstellung erfolgt schneller.

    Günstige Baufinanzierung wählen

    Mit der Wahl einer günstigen Baufinanzierung können Sie hohe Kosten sparen. Die günstigste Baufinanzierung sollte anhand des Eigenkapitals, der benötigten Darlehenssumme sowie der Laufzeit und der finanziell machbaren Monatsrate berechnet werden.

    Für die Berechnung sollten Sie sich auf jeden Fall Zeit nehmen, denn schon geringe Änderungen können langfristig zu deutlichen Kostenvorteilen führen. Ein Baufinanzierungsrechner im Internet hilft Ihnen ganz praktisch weiter.

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    Steuern sparen nach Hauskauf oder -bau

    Als Hausbesitzer können Sie Steuern sparen, dies gilt schon beim Hauskauf sowie beim Hausbau. Die absetzbaren Aufwendungen richten sich grundsätzlich danach, ob Sie das Haus selbst nutzen oder vermieten.

    Während bei der Eigennutzung keine Kosten steuerlich geltend gemacht werden können, können Sie bei einer späteren Vermietung alle Posten über mehrere Jahre hinweg von der Steuer absetzen. Hierzu zählen die Kosten für den Erwerb, die Instandhaltung, für Reparaturen oder auch Wartungskosten.

    An der Grunderwerbssteuer sparen

    Die Grunderwerbssteuer ist eine Ländersteuer, deren Höhe vom jeweiligen Bundesland festgelegt wird. Diese Steuer wird immer beim Erwerb eines Grundstücks fällig.  Als Bemessungsgrundlage für die Steuererhebung gilt der Preis für das Grundstück, das Gebäude sowie damit fest verbundenes Inventar.

    Vor dem Kauf können serienmäßige Einbaumöbel wie ein Kamin, eine Sauna, Küchen, Schränke oder Markisen von der Besteuerung ausgeschlossen werden. Vereinbaren Sie deshalb mit dem Hausbesitzer vor dem Kauf, dass das bewegliche Inventar vom Kaufpreis abgezogen wird. Auf diese Weise senken Sie die fällige Grunderwerbssteuer.

    Wenn Sie beim Hauskauf nicht an ein bestimmtes Bundesland gebunden sind, können Sie bis zu drei Prozent bei der Grunderwerbssteuer einsparen. Denn so stark kann diese Steuer von Bundesland zu Bundesland differieren. Bei Summen von mehreren hunderttausend Euro ist das Einsparpotential somit groß.

    Beim Hausbau sollten Sie das Haus sowie das Grundstück immer von zwei getrennten Anbietern erwerben. Auf diese Weise senken Sie die Grunderwerbssteuer deutlich. Denn in der Regel steigt die Grunderwerbssteuer, wenn Immobilie und Grundstück vom gleichen Bauträger erworben werden. Durch den separaten Kauf vermeiden Sie diese höheren Kosten.

    Das gibt es bei der Grunderwerbssteuer zu beachten

    • Die Grunderwerbssteuer ist nicht mit der Grundsteuer zu verwechseln. Denn die Grundsteuer wird jährlich von der Kommune auf den Grundstückswert erhoben. Der Hebesatz wird auf Länderebene für unbebaute und bebaute Grundstücke festgelegt.
    • Liegt der Kaufpreis des Grundstücks unter 2.500 Euro, fällt keine Grunderwerbssteuer an.
    • Im Falle einer Schenkung müssen Grundstücksbesitzer keine Grunderwerbssteuer bezahlen. Allerdings müssen sie dem Schenkenden ein dauerhaftes Wohnrecht einräumen.

    Maklerkosten als Werbungskosten absetzen

    Wenn Sie eine Immobilie für die Vermietung kaufen, können Sie die Maklerkosten im Rahmen der Anschaffungskosten für die Immobilie steuerlich absetzen. Allerdings werden die Maklerkosten auf die Nutzungsdauer der Mietimmobilie verteilt und sind nicht sofort abzugsfähig.

    Bezahlen Sie Maklerkosten nach dem Verkauf einer Immobilie, können Sie diese als Werbungskosten absetzen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie mit einer anderen Immobilie Mieteinnahmen erzielen und den Verkaufserlös für die Finanzierung der anderen Immobilie einsetzen. 

    Maklerkosten steuerlich geltend machen

    Um die steuerliche Geltendmachung der Maklerkosten zu sichern, fixieren Sie Verwendungsabsicht des Kauferlöses bereits im Kaufvertrag bzw. Maklervertrag schriftlich.

    Sparen durch Wohn-Riester im Eigenheim

    Über das Wohn-Riester-Programm können Sie als Eigenheim-Besitzer einen monatlichen Zuschuss für den Erwerb der Immobilie erhalten. Darüber hinaus können Sie Tilgungszahlungen bis zu 2.100 Euro von der Steuer absetzen.

    Voraussetzungen für Wohn-Riester sind u.a., dass Sie als Eigentümer auch selbst in der gekauften Immobilie leben, später eine gesetzliche Rente beziehen und das Darlehen für das Haus bis zum Renteneintritt vollständig getilgt haben.

    Sparen bei der Vermietung

    Wenn Sie eine Immobilie zum Zweck der Vermietung erworben oder errichtet haben, können Sie viele Kosten steuerlich absetzen. Angerechnet werden können die Kosten für die Wartung, für Reparaturen oder für die Renovierung.

    Darüber hinaus können Sie als Vermieter die Maklerkosten oder die Kosten für die Mietersuche über Annoncen bei der Steuer geltend machen.

    Arbeitskosten für Handwerker absetzen

    Auch wenn Eigenheimbesitzer selbst in ihrem Haus leben, können sie bis zu 1.200 Euro an Arbeitskosten für Handwerker jährlich absetzen. Wer unter diese Summe fällt, kann 20 Prozent von jeder Rechnungssumme geltend machen. Voraussetzung ist, dass die Handwerker auf Rechnung arbeiten.

    Kauf einer denkmalgeschützten Immobilie

    Wenn Sie ein denkmalgeschütztes Hauses kaufen wollen, können Sie sowohl steuerliche Vorteile nutzen, als auch Unterstützung bei der Pflege und dem Erhalt der Immobilie erhalten. Die Förderung erhalten sowohl Selbstnutzer als auch Vermieter.

    Erhaltende Maßnahmen lassen sich zum Beispiel über mehrere Jahre prozentual über die Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden. Um die Sanierung von denkmalgeschützten Immobilien zu fördern, stellt die KfW ein spezielles Programm bereit, über welches Sie als Hausbesitzer zinsgünstige Darlehen erhalten können.

    Nicht alle Baumaßnahmen werden gefördert

    Es werden nur Baumaßnahmen gefördert, die dem unmittelbaren Erhalt des denkmalgeschütztes Gebäudes oder der Wärmedämmung dienen.

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