Geld sicher anlegen: Möglichkeiten und Tipps

Wer Geld anlegen möchte, will damit in der Regel eine möglichst hohe Rendite bei möglichst niedrigem Risiko erzielen. Die sichere Geldanlage soll am besten keinen großen Währungs-, Zins- oder Kursschwankungen unterliegen. In diesem Ratgeber erhalten Sie alle wichtigen Informationen dazu, wie Sie sicher Geld anlegen und damit auch Vermögen aufbauen können.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: June 18, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Soll Geld angelegt werden, sollte diese Anlage möglichst sicher sein und keinen großen Risiken bergen.

    Sparbuch, Festgeld und Tagesgeld sind sehr sichere Anlageformen, was diese auch zu einem wichtigen Baustein jeder Geldanlage macht. Als Grund hierfür gilt die gesetzliche Einlagensicherung, wobei im Falle einer Bankenpleite 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt sind.

    Das zeichnet eine sichere Geldanlage aus

    Vermögensaufbau und Sparen sind wichtige Bestandteile der individuellen Absicherung. Ob es sich dabei um die Absicherung für das Alter, um eine Reserve für finanziell schwierige Zeiten oder tatsächlich um den Aufbau eines Kapitalstocks handelt, bleibt jedem selbst überlassen. Letztlich soll dieses Kapital jedoch sicher sein. Dabei zählen vor allem folgende Aspekte:

    • Geringe Kursschwankungen
      Wenn es sich bei der Geldanlage um Wertpapiere handelt, sollen diese ein möglichst konstantes Wachstum bieten, ohne den meist starken Kurswechseln an der Börse zu unterliegen.
    • Währungssicherheit
      Die Währung der genutzten Geldanlage sollte stabil sein und im Vergleich zu anderen Devisen nicht zu stark im Wert schwanken.
    • Geringes Verlustrisiko
      Das angelegte Geld sollte bei der jeweiligen Bank durch die Einlagensicherung gedeckt sein. So verliert der Anleger im Falle einer Insolvenz des Kreditinstituts nicht sein eingesetztes Kapital.
    • Konstante Gewinne
      Sichere Geldanlagen zeichnen sich durch ein kontinuierliches Wachstum in Form stabiler Zinsen oder einer regelmäßigen Dividende.
    • Seriosität des Anbieters
      Einen großen Anteil an der Sicherheit von angelegtem Kapital hat der jeweilige Anbieter. Wer besonders hohe und schnelle Gewinne mit geringem Risiko verspricht, ist zum Beispiel unseriös.
    • Bonität des Anbieters
      Banken, aber auch Unternehmen können anhand ihrer Bonität geprüft werden. Die Einstufungen von internationalen Rating-Agenturen helfen dabei.

    Die Faktoren für die Sicherheit einer Geldanlage können sich während des Anlagezeitraums auch ändern. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Bonität einer Bank deutlich sinkt und die Einlage zunehmend unsicherer wird. Gleiches gilt für vermeintlich sichere Aktienpakete, die deutlich an Wert verlieren, wenn das betreffende Unternehmen in eine finanzielle Schieflage gerät.

    Grundsätzlich gilt

    Es gibt keine hohen Kapitalerträge ohne ein in ähnlichem Maße steigendes Risiko. Demnach zeichnen sich sichere Geldanlagen durch ein geringeres Risiko aus, verbunden mit einem konstanten Wertzuwachs über einen längeren Anlagehorizont.

    Vorab informieren schafft Sicherheit

    Wenn Sie Ihr Geld sicher anlegen, ist die Seriosität des Angebots zunächst der wichtigste Faktor. Leider gibt es immer wieder dubiose Geschäftsmodelle wie Schneeballsysteme oder undurchsichtige Finanzprodukte, die von verschiedenen, vermeintlichen Dienstleistern angeboten werden.

    Unsichere Angebote erkennen Sie vor allem an der Art, wie Sie diese erreichen. In folgenden Fällen sollten Sie von einer Geldanlage eher Abstand nehmen:

    • Ihnen wird unaufgefordert am Telefon oder per SMS ein Angebot zur einer Geldanlage gemacht.
    • Sie werden von einem Call-Center aus angerufen, ohne dass Sie zuvor Kontakt zu einem Anbieter aufgenommen haben.
    • Das Angebot umfasst Produkte vom Grauen Kapitalmarkt. Sie unterliegen nicht der Bankenaufsicht und demnach keinerlei Regulierung. Das Risiko dieser Geldanlagen ist demnach besonders hoch.
    • Jemand versucht, Ihre Depotdaten zu erhalten, damit er ein vermeintlich gutes Geschäft für Sie abschließen kann.
    • Ihnen wird ein Investment auf Probe angeboten, bei dem Sie eine neue Anlageform zunächst lediglich „ausprobieren“ dürfen.
    • Sie erhalten eine Offerte für eine geringe Investition, die über ein Schneeballsystem zu hohen Gewinnen führen soll.
    • Die Geldanlage ist mit einer mehrjährigen vertraglichen Bindung verknüpft, die nur gegen hohe Ausstiegsgebühren aufgehoben werden kann.
    • Das angebotene Produkt ist unklar beschrieben und nicht eindeutig definiert.

    Anbieter und Produkt genau prüfen

    Damit die Geldanlage sicher ist, sollten sowohl das Produkt als auch der Anbieter dahinter solvent und seriös sein. Darauf sollten Sie achten:

    • Informationen über das Anlageprodukt: Gibt es über das gewünschte Anlageprodukt ausreichende und transparente Informationen vom Anbieter, die Sie nutzen können? Werden dort realistische Anlageszenarien vorgestellt? Gibt es „offizielle“ Daten zur Geldanlage wie zum Beispiel Börsenzahlen oder Statistiken von Banken dazu? Für verschiedene Geldanlagen müssen auch entsprechende Prospekte vorliegen. So sieht es zum Beispiel der Anlegerschutz in Deutschland vor.
    • Informationen zum Anbieter: Wie wurde die Bank oder das Unternehmen von einer Rating-Agentur eingestuft? Wie sehen die Bilanzen aus? Diese Daten sind in der Regel über das Internet einfach zu finden.

    BaFin

    Eine gute Informationsquelle ist die BaFin in Deutschland.

    Diese beaufsichtigt Banken sowie Finanzdienstleister, private Versicherungsunternehmen und den Wertpapierhandel. Der ist kollektive Verbraucherschutz fällt zudem auch unter die Zuständigkeit der BaFin. Den Kunden darf jedoch nur innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzen geholfen werden.

    Sie können sich zum Beispiel direkt über das Verbrauchertelefon über einen Anbieter informieren: 0228 - 299 70 299.

    Weitere Informationen gibt es außerdem auf der Homepage der BaFin

    Sonderfall Geldanlage im Ausland

    Gerade bei Fest- und Tagesgeld bieten Banken im Ausland in der Regel deutlich höhere Zinsen als deutsche Banken. In diesem Fall sollten Sie unbedingt darauf achten, dass diese Banken der europäischen Einlagensicherung oder einer Einlagensicherung des jeweiligen Staates angehören. Außerdem ist zu beachten, dass auch diese Kapitalerträge in Deutschland steuerpflichtig sind. Bei Bankgeschäften in den USA müssen Sie zudem mit einer besonderen Prüfung rechnen.

    Geld sicher anlegen: Darauf sollten Sie achten

    Es gibt drei klassische Produkte, die für eine hohe Anlagesicherheit stehen. Dabei handelt es sich um das traditionelle Sparbuch, das Tagesgeld sowie das Festgeld.

    Anlageprodukt Vorteile Nachteile
    Sparbuch
    • Einfach einzurichten
    • Relativ hohe Liquidität
    • Bei jeder Hausbank erhältlich
    • Keine festen Laufzeiten
    • Sehr sichere Geldanlage
    • Keine Mindesteinlage
    • Sehr geringe Verzinsung
    • Einlagen nicht sofort verfügbar
    • Kündigungsfristen müssen eingehalten werden
    Tagesgeld
    • Schnell online einzurichten
    • Kapital jederzeit auf Referenzkonto übertragbar
    • Flexible Verwaltung
    • Bei jeder Bank erhältlich
    • Keine festen Laufzeiten
    • Keine Kündigungsfristen
    • Sichere Geldanlage
    • Keine Mindesteinlage
    • Geringe Verzinsung
    Festgeld
    • Einfach einzurichten
    • Bei jeder Bank erhältlich
    • Variable Laufzeiten
    • Höhere Verzinsung als bei Sparbuch und Tagesgeld
    • Sichere Geldanlage
    • Konstanter Kapitalzuwachs
    • Vorzeitige Kündigung nur gegen Gebühren nötig
    • Geringe Liquidität, da Kapital gebunden ist
    • Nur ab einem bestimmten Einstiegskapital nutzbar

    Gold oder Immobilien - vermeintliche Sicherheit

    Der Wert von Gold unterliegt starken Schwankungen und bleibt aufgrund dessen eine riskante und spekulative Anlageform. Gold gilt demnach als nur bedingt geeignete Geldanlage. Wer sich den Kurs der Goldpreise in den letzten Jahren anschaut, wird feststellen, dass der Preis für die Unze Gold seit 2012 um über 20 Prozent gesunken ist. Wer demnach vor über fünf Jahren 10.000 Euro in Gold investiert hat, hat inzwischen mehr als 2.000 Euro mit dieser Geldanlage verloren. In einem Anlagemix – zum Beispiel in Kombination mit Zinspapieren und Aktienfonds – kann dieses Risiko jedoch gemindert werden.

    Tatsächlich gilt Gold dennoch für viele als sicher. Wer in Gold investieren möchte, sollte sich aber unbedingt der Tatsache bewusst sein, dass der Goldkurs keiner Regulierung unterliegt und Sie damit ein hohes Verlustrisiko eingehen.

    Ähnliches gilt für Immobilien als Kapitalanlage. Die Preise für Immobilien sind gerade in den Ballungsgebieten in den letzten Jahren enorm gestiegen. Zugleich sind die Kosten für Kredite deutlich gesunken. Somit investieren viele Bürger in das „Betongold“. Doch tatsächlich kann keiner genau voraussagen, wie lange die Hausse der Immobilienpreise noch anhält und wann es vielleicht sogar einen gegenteiligen Trend gibt. Im schlimmsten Fall haben Sie mit Hilfe von günstigen Krediten in eine Immobilie investiert, die am Ende weniger wert sein wird. Zusätzlich müssen Sie noch die Kreditkosten bezahlen. Wer also sicher Geld anlegen möchte, sollte nicht direkt in eine Immobilien investieren.

    Aktien als mögliche Geldanlage

    In Deutschland herrscht immer noch eine große Skepsis in Bezug auf die Geldanlage in Aktien. Beim Kauf einzelner Aktien ist das Risiko in der Regel auch deutlich höher als bei klassischen Geldanlagen.

    Jedoch gehört das Thema Aktien heutzutage für viele zu einer guten Geldanlage dazu. Gerade wegen des Niedrigzins und der Inflation kann sich der Aktienkauf als rentabel darstellen. Denn im Gegensatz zu den herkömmlichen Tagesgeld- oder Girokonten ist die Chance auf einer Rendite mit Aktien oder gemanagten größer.

    Allerdings bieten zum Beispiel Indexfonds die Möglichkeit, mit höherer Sicherheit in Aktien zu investieren. Diese Fonds folgen der Kursentwicklung von ausgewählten Aktien. Die Rendite wird dadurch zwar geringer, aber bei einem langfristigen Anlagehorizont kann sich die Investition in diese ETFs auszahlen.

    Diese Faktoren spielen allgemein bei einer Geldanlage eine Rolle

    1. Rentabilität: In diesem Fall soll sich das investierte Geld durch konstante Zinserträge oder eine regelmäßige Dividente auszahlen. Am Ende muss nach Abzug aller Nebenkosten mehr Geld vorhanden sein als am Anfang. Dann ist eine Geldanlage rentabel.
    2. Risiko: Je höher das Risiko ist, desto höher sind die Gewinnmöglichkeiten. Im gleichen Maße sinkt jedoch auch die Sicherheit. Wer eine sichere Geldanlage möchte, sollte demnach auf hohes Risiko verzichten und stattdessen lieber ein konstantes Wertwachstum im Blick haben.
    3. Liquidität: Bei Geldanlagen wird Kapital meist für einen bestimmten Zeitraum gebunden. Sie müssen dann entscheiden, wie lange Sie auf dieses Geld verzichten können.

    Bei klassischen sicheren Geldanlagen wird die Rentabilität meist höher, je mehr Sie auf Liquidität verzichten. Ein gutes Beispiel ist das Festgeld. Hier steigt meist die Verzinsung mit zunehmender Laufzeit. Dafür steht Ihnen das investierte Kapital während der Laufzeit nicht für andere Investitionen zur Verfügung.

    Die Vor- und Nachteile einer relativ sicheren Geldanlage

    Vorteile Nachteile
    • Sehr geringes Ausfallrisiko
    • Verringertes Verlustrisiko
    • Konstantes Kapitalwachstum
    • Für einen längeren Anlagehorizont ausgelegt
    • Meist einfache Anlageprodukte für jeden Anleger
    • Bei jeder Bank nutzbar
    • Zinseinnahmen decken oftmals nicht die Inflationsrate
    • Geringe Kapitalerträge verhindern ausreichende Rentabilität
    • Nur bei großen Summen wirklich ertragreich
    • Meist nur bei längeren Anlagehorizonten und geringer Liquidität sinnvoll

    Das Portfolio für höhere Erträge diversifizieren

    Wer nicht auf Sicherheit bei der Geldanlage verzichten und dennoch die Chance auf höhere Erträge wahren möchte, kann sein Portfolio splitten. So ist es zum Beispiel möglich, drei Viertel des eigenen Kapitals in sichere Finanzprodukte mit einem längeren Anlagehorizont zu investieren. Das restliche Viertel kann dann in risikoreichere Produkte wie Aktien oder Unternehmensanleihen investiert werden. Die Verluste halten sich dabei in Grenzen und Gewinne können direkt wieder sicher angelegt werden. Wie letztlich das Portfolio aufgeteilt wird, hängt von der individuellen Risikobereitschaft des Anlegers ab.

    Anleger, die ihr Portfolio um Aktien oder andere, komplexere Finanzprodukte ergänzen, sollten sich regelmäßig über Entwicklungen und Trends informieren, um den Überblick zu wahren. Auch bei Festgeld oder Tagesgeld kann es sich lohnen, immer wieder nach Alternativen zu suchen. So kann ein Anbieterwechsel schnell das eine oder andere Prozent an Zinsen einbringen.

    Wichtig ist bei allen Formen der Geldanlage, dass Sie jederzeit den Gesamtüberblick über Ihr Kapital behalten.

    Schuldenfreiheit als wichtige Voraussetzung

    Damit sich Gewinne bei der Geldanlage überhaupt lohnen, ist die Schuldenfreiheit eine wichtige Voraussetzung. Wer zum Beispiel hohe Zinsen für Dispokredite oder ausgeschöpfte Kreditkartenlimits bezahlt, sollte diese zunächst so schnell wie möglich tilgen.

    Niedrigzinsen und Geldanlage

    Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgt dafür, dass vor allem klassische Sparer leiden. So führen die Niedrigzinsen dazu, dass bei Sparbüchern oder Tagesgeld kaum mehr ansprechende Zinsen möglich sind, welche die Verluste durch die Inflation decken.

    Banken können sich zwar immer noch günstig Geld bei der EZB leihen. Sie verdienen aber mit den Einlagen der Kunden nicht mehr genug. Deshalb bleibt auch die Verzinsung von Guthaben niedrig.

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