Kilowattstunde: Wichtige Maßeinheit beim Stromverbrauch

Die Kilowattstunde ist eine Maßeinheit für Energie. Eine Kilowattstunde ist die Energie, die benötigt wird, um eine Maschine oder Geräte mit einer Leistung von 1.000 Watt eine Stunde lang zu betreiben. Mit Hilfe der Einheit Kilowattstunden kann der Energieverbrauch von Geräten berechnet werden. Anhand des Verbrauchs lassen sich wiederum Energiekosten berechnen. Die Abkürzung für Kilowattstunde lautet kWh.

Melanie Seifert

Autorin für Ratgeber und Wissen


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Zuletzt aktualisiert: May 28, 2023

Author Melanie Seifert

Melanie Seifert

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Melanie ist freischaffende Autorin mit langjähriger Erfahrung. Zuvor hat Melanie Kommunikationswissenschaften studiert und Ihr Wissen bei zahlreichen Finanz- und Versicherungskunden aufgebaut.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Die steigenden Strompreise zwingen Verbraucher immer stärker zum Stromsparen. Vielfach ist das Einsparen auch ohne große Einschränkungen möglich.

    • Schalten Sie Licht aus, wenn Sie es nicht benötigen.
    • Verzichten Sie auf die Standby-Funktion von elektrischen Geräten und trennen Sie diese lieber per Netzschalter vom Strom.
    • Nutzen Sie Energiesparlampen.
    • Schalten Sie elektrische Geräte aus, wenn Sie sich nicht im Raum befinden, zum Beispiel Fernseher oder Stereoanlagen.
    • Schalten Sie Ihren E-Herd beim Kochen früher aus und nutzen Sie die Restwärme zum Fertiggaren.
    • Ohne Vorheizen backen, sondern mit Restwärme kochen.
    • Wählen Sie einen energiesparenden Kühlschrank.
    • Nutzen Sie eine Waschmaschine mit Warmwasseranschluss.

    So wird die Kilowattstunde berechnet

    Die Kilowattstunde ist das Produkt aus Leistung und Zeit, dividiert durch 1.000.

    Die Formel für die Kilowattstunde lautet:

    Leistung (Watt) x Zeit (Stunde) = verbrauchte Energie in Wattstunden/ 1.000 = Kilowattstunden

    Beispiel:

    Sie saugen eine Stunde Staub bei voller Leistung. Die Leistung des Staubsaugers beträgt 2.000 Watt. Der Energieverbrauch wird demnach folgendermaßen berechnet.

    2.000 Watt x eine Stunde (h) = 2.000 Wh/1.000 = 2 kWh

    Für das Staubsaugen benötigen Sie somit 2 kWh Strom.

    Wie wird eine Kilowattstunde an Energie gespeichert?

    Eine gewöhnliche Autobatterie reicht aus, um eine Kilowattstunde Energie zu speichern. Dies bedeutet, dass mit dem Strom einer Autobatterie ein Gerät mit einer Leistung von 200 Watt fünf Stunden lang betrieben werden kann.

    Für die Speicherung von Strom stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. So wird die Energie bei Smartphones in der Regel in Lithium-Ionen-Akkus gespeichert. Der Energiebedarf eines Smartphones (iPhone) liegt bei ca. 1,1 kWh pro Jahr. Das iPhone könnte somit mit einer vollen Autobatterie ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Voraussetzung für die Berechnung ist, dass die Telefone sinnvoll und akkuschonend aufgeladen werden.

    Stromerzeugung und -verbrauch

    Um Energie zu erzeugen, stehen uns heute viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Für die Versorgung unserer Haushalte mit Strom arbeiten Atomkraftwerke, Wasserkraftwerke, Windräder sowie Solaranlagen. Um die Energieproduktion anschaulicher zu machen, finden Sie hier verschiedene Beispiele, wie eine Kilowattstunde an elektrischer Energie erzeugt werden kann.

    • In einem Kohlekraftwerk reichen ca. 300 Gramm Steinkohle aus, um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen.
    • Ein Gaskraftwerk benötigt ca. 0,1 Kubikmeter Gas, um eine Kilowattstunde Strom zu generieren.
    • Ein Profiradfahrer müsste ca. zweieinhalb Stunden bei voller Leistung fahren, um eine Kilowattstunde Strom zu erzielen.
    • Beim Verbrennen von knapp 250 Gramm Holz oder 200 Gramm Holzpellets ist es möglich, eine Kilowattstunde an Energie zu erzielen.

    Was ist mit einer Kilowattstunde Strom möglich?

    Mit einer Kilowattstunde Strom sind folgende Leistungen bei elektrischen Geräten möglich. Die Angaben sind Schätzwerte und können je nach Leistung der einzelnen Geräte variieren.

    • Sie können eine Ladung Wäsche bei 40°C waschen.
    • Sie können eine 100-Watt-Glühbirne zehn Stunden brennen lassen.
    • Sie können eine 11-Watt-Energiesparlampe knapp 90 Stunden brennen lassen.
    • Sie können einen leckeren Apfelkuchen backen.
    • Sie können 14 oder 15 Blusen bügeln.
    • Sie können eine Stunde lang bei mittlerer Leitung (1.000 Watt) staubsaugen, eine halbe Stunde bei hoher Leistung (2.000 Watt).
    • Sie können ein Essen für Ihre Familie auf dem E-Herd zubereiten.
    • Sie können mehr als einen Monat den morgendlichen Kaffee zubereiten, wenn zwei Personen je zwei Tassen jeden Morgen trinken.
    • Sie können mehr als sieben Stunden lang fernsehen (ohne Streaming).
    • Sie können ca. sieben Stunden lang an Ihrem PC arbeiten.
    • Sie können mit einem Durchlauferhitzer knapp drei Minuten lang Wasser erhitzen.
    • Sie können mit Ihrem Elektroauto ca. sieben Kilometer weit fahren.
    • Sie können ca. 9 Liter frisch zubereiteten Tee trinken, dessen Wasser mit dem Wasserkocher erhitzt wurde.
    • Sie können ca. 1,5 Tage am Stück Musik von einer CD anhören.

    So viel CO2 fällt bei einer Kilowattstunde Strom an

    Wenn Strom konventionell zum Beispiel durch Verbrennung fossiler Stoffe wie Gas, Öl oder Kohle produziert wird, entsteht Kohlendioxid. Das CO2 gilt als klimaschädliches Gas. In Deutschland sinkt die Menge an produziertem Kohlendioxid durch die Klimawende kontinuierlich. Heute wird schon ein großer Teil des Stroms in Deutschland mit Hilfe von Wasser- oder Windenergie erzeugt.

    Laut Zahlen des Umweltbundesamtes wurde für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom in Deutschland im Jahr 2015 535 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde Strom erzeugt. Das entspricht einem Jahresaufkommen an CO2 von 312 Millionen Tonnen.

    Häufige Fehler bei der Berechnung des Stromverbrauchs

    Bei der Berechnung des Stromverbrauchs machen Konsumenten häufig den Fehler, dass sie die Einheiten falsch miteinander kombinieren. Um Kilowattstunden zu bestimmen, müssen zum Beispiel Minuten in Stunden umgerechnet werden. Ebenso muss bei der Berechnung berücksichtigt werden, dass bei Elektrogeräten in der Regel Watt und nicht Kilowatt an Leistung angegeben werden.

    Wenn Sie Ihren Stromverbrauch korrekt berechnen wollen, sollten Sie diese Details berücksichtigen.

    Stromkosten: Berechnung pro Kilowattstunde

    Die Kilowattstunde ist eine wichtige Kennzahl, um die Stromkosten zu berechnen oder zu kalkulieren. Energieversorger im Privatsektor nutzen diese Einheit, um die Stromabrechnung durchzuführen.

    Im Jahr 2021 zahlten Haushalte im Schnitt 31,9 Cent pro Kilowattstunde. Anfang 2022 waren es schon 34,6 Cent. Beim Abschluss von Neuverträgen liegt der Durchschnittspreis im März 2022 bei 41 Cent pro Kilowattstunde.

    So setzen sich Stromkosten zusammen

    Verbraucher zahlen pro Kilowattstunde Strom nicht nur das Entgelt für die Stromerzeugung, sondern einen sehr großen Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen. Hierzu gehören zum Beispiel die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (EEG-Umlage) sowie die StromNEV-Umlage. So setzt sich der Strompreis genau zusammen:

    • Steuern, Abgaben und Umlagen: 54 Prozent
    • Netzentgelte: ca. 25 Prozent
    • Beschaffung und Vertrieb: ca. 21 Prozent

    Die über den Strompreis erhobenen Steuern und Abgaben verwendet der Staat zum Beispiel für die Förderung und den Neubau von Anlagen zur alternativen Stromgewinnung. Mit Ihrer Stromrechnung tragen Sie somit als Verbraucher zur Energiewende bei.

    So haben sich die Stromkosten seit 1998 entwickelt

     Jahr Strompreis in Cent 
     1998  17,11
     1999  16,53
     2000  13,94
     2001  14,32
     2002  16,11
     2003  17,19
     2004  17,96
     2005  18,66
     2006 19,46 
     2007  20,64
     2008  21,65
     2009  23,21
     2010  23,69
     2011  25,23
     2012  25,89
     2013  28,84
     2014  29,14
     2015  28,68
     2016  28,73
    2017 29,16 
    2018 29,47
    2019 30,43
    2020 31,16 
    2021 32,87 
    2022 34,6

    Wer 1998 eine Stunde lang Staub gesaugt hat, hat durchschnittlich knapp zehn Cent weniger für den Strom bezahlt. Wer damals 50 Mal pro Jahr eine Stunde lang Staub gesaugt hat, musste knapp fünf Euro weniger für den Strom bezahlen.

    Bei einem jährlichen Stromverbrauch von ca. 3.500 Kilowattstunden für einen mittleren Haushalt ergeben sich seit 1998 bis heute Mehrkosten von 350 Euro pro Jahr. Auf den Monat gerechnet hatte ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr 1998 knapp 30 Euro weniger Stromkosten.

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